Rio 2016 - Schwimmen

PSV-Schwimmer lebt in Rio seinen olympischen Traum

Der Cottbuser Christian Diener lebt gerade seinen olympischen Traum. Nach dem grandiosen Finaleinzug über 200 Meter Rücken kündigt der 23-Jährige an: "Ich habe nichts zu verlieren. Vielleicht schwimme ich wieder Harakiri."

Den Augenblick nach seinem Anschlag im olympischen Becken von Rio de Janeiro wird Christian Diener vom PSV Cottbus wohl nie vergessen. Er berichtet: "Als ich die Zeit gesehen habe, habe ich gedacht: Warte mal, der erste Lauf war doch langsamer. Da habe ich gleich mal die Faust gezeigt, obwohl ich gar nicht genau wusste, ob ich drin bin."

Er war drin - im Finale. Mit der zweiten persönlichen Bestzeit an einem Tag erreichte er das Rennen, für das er vier Jahre lang hart gearbeitet hat. In 1:56,37 Minuten wurde er Achter des Halbfinales und verdrängte sogar seinen deutschen Teamkollegen Jan-Philip Glania auf den neunten Platz. Wie in London vor vier Jahren verpasste Glania erneut nur knapp den Endlauf.

Diener sorgte für die erst vierte deutsche Finalteilnahme bei den olympischen Schwimm-Wettbewerben in Rio. Die will der Schwimmer vom PSV nun in der Nacht zu Freitag (3.23 Uhr MESZ) nun auch genießen. Der lebens- und kampfeslustige Athlet kündigt an: "Ich habe nichts zu verlieren. Vielleicht schwimme ich wieder Harakiri."

Diener ist für solche Aktionen bekannt und hatte bei der WM 2015 das Finale noch "um einen Wimpernschlag" verpasst. Der 23-Jährige sagt: "Ich habe viel gelernt. Ich gucke mir die Konkurrenz schon seit Jahren an, daran pushe ich mich hoch." Als schnellster Schwimmer geht der Russe Jewgeni Rylow nach 1:54,45 Minuten das Finale an.

Diese Zeit ist für Diener wohl nicht zu erreichen. Doch womöglich kann der Cottbuser zumindest den deutschen Rekord knacken. Der steht bei 1:55,87 Minuten, gehalten von Glania. Das er diese Marke anpeilt, hatte Christian Diener schon nach dem erfolgreichen Vorlauf in Rio zugegeben - nach dem Halbfinale erklärte er seine bisherige Erfolgstaktik: "Die ersten Hundert rutschen lassen, auf den zweiten Hundert kämpfen. Und die letzten 50 Meter noch mehr kämpfen. Es hat mega-mäßig wehgetan."

Wenn jetzt in der Nacht zu Freitag noch ein bisschen "Harakiri" dazukommt, könnte das ein neues Lausitzer Glanzlicht auf der olympischen Bühne werden.

Quelle: LR-Online | Vollständigen Artikel auf " LR-Online " lesen