Schnellkurs im Bojutsu

Eine spezielle japanische Kampfkunst haben am Dienstag drei Sportler vom PSV Cottbus mit Meistertitel in der Oscar-Kjellberg-Oberschule vorgestellt. Bei der Mädchenkonferenz haben sich einige Teilnehmerinnen selbst im Bojutsu ausprobiert.
Du hast noch eine zweite Seite am Bo", erinnert Stephan Pielahn seine junge Gegnerin, die mit dem Stock in der Luft herumstochert, an das Gelernte. Plötzlich sind die eingeübten Bewegungsabläufe wieder da. Das Mädchen bekommt Applaus von den anderen. Mit Handschlag wird der kleine Kampf beendet.
Ein ganz besonderes Angebot gibt es diesmal bei der Mädchenkonferenz. Der Aspekt der Selbstverteidigung steht im Bojutsu-Workshop im Vordergrund. Als Auftakt für die Herbstferien organsisieren die Schulsozialarbeiter des Familienhilfevereins und Jugendkoordinatoren Workshops von Aufklärung über Kosmetik, Kampfsport bis zum Fotoshooting.
Erstmals treffen sich die Teilnehmer in der Oscar-Kjellberg-Oberschule. 110 Mädchen aus dem gesamten Altkreis Finsterwalde bestätigen, dass der Tag längst ein Dauerbrenner ist.
Sienne Dietrich von der Grundschule Nord sagt: "Ich kämpfe gern, so aus Spaß mit meinen Freundinnen." Sie steht beim BSV Grün-Weiß im Handballtor und kennt sportlichen Ehrgeiz. Von der Bojutsu-Stunde hat sie sich aber auch behalten, "dass man Respekt haben muss".
Workshop-Leiter Stephan Pielahn, mit Daniel Schneider und Mandy Kummetz von den Kampfkünsten Tokugawa im PSV Cottbus extra nach Finsterwalde gekommen, bestätigt: "Respekt im Miteinander und Respekt vor der Waffe sind wichtige Voraussetzungen für diese Kampfkunst." Bei ihnen wird das Bojutsu vom Schüler bis zum Universitätsprofessor betrieben. Stephan und Daniel sind auch Trainer.
Großen Spaß am Bojutsu hat die zierliche Michelle Lena Voigt von der Berg-Grundschule in Doberlug-Kirchhain. Die Elfjährige wollte etwas Neues ausprobieren und glaubt, nach den zwei intensiven Stunden im Umgang mit dem Bo mutiger geworden zu sein. "An Stelle des Bo kann man im Ernstfall auch einen Regenschirm oder ähnliches benutzen", verweist Piehlan auf die nutzbringende Seite des Workshops. Selbst der hochaufgewachsene Daniel Schneider musste sich schon gegen pöbelnde Angreifer wehren. "Ausweichen, sich nicht treffen lassen, die Situation entspannen und den Überraschungseffekt ausnutzen", sind seine Ratschläge.
Überraschend geschickt angestellt hätten sich die Mädchen, loben die Gäste. Sarah Manig und Anna Richter von der Berg-Grundschule dürfen sogar bei der Abschlussvorführung für alle Teilnehmerinnen mitmachen.

Quelle: LR-Online | Vollständigen Artikel auf " LR-Online " lesen